Lou – der rebellische Marienkäfer der Nachhaltigkeit

von Caroline Herzfeld

Vorwort

Lieber Mensch,
ich freue mich, dass du mein Buch aufgeschlagen hast. Du hältst die erste generationsübergreifende Fabel über Nachhaltigkeit in der Hand. Eine Fabel für Groß und Klein? Ja, denn ich glaube, dass viele von uns eigentlich groß gewordene, verletzliche Kinder geblieben sind. Menschen spalten sich im Laufe der Zeit von ihrem inneren Kind ab. Ich habe das jahrelang auch gemacht, aber gebe jetzt meinem inneren Rotzlöffel mit diesem Buch eine Stimme. Somit erzählt „Lou – der rebellische Marienkäfer der Nachhaltigkeit“ eine teilweise autobiografische Geschichte über ein Marienkäfer-Mädchen, das seinen Idealen folgt.

Wahrscheinlich hätte sich eine französische Komödie eher angeboten, aber mein Leben ist alles andere als ein langer, ruhiger Fluss. Ich habe in den letzten 20 Jahren hart daran gearbeitet, in ein gesellschaftliches Schema zu passen: mit schöner Wohnung, einem Partner zum Vorzeigen und respektablem Job. Als ich all das erreicht hatte, kam ich ins Grübeln und fragte mich: Was mache ich hier eigentlich?

Veränderung ist ein schleichender Prozess. Du merkst, dass etwas nicht stimmt, aber verdrängst das unwohle Gefühl. Doch wie Albert Einstein erkannte: „Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, das sich etwas ändert.“ 

Machen wir uns zusammen auf den Weg.

Kapitel 1: Nichts wie weg von hier!

Lou hat eigentlich alles, was man sich wünschen kann: Sie ist ein Marienkäfer-Mädchen mit gesunden Beinen, einem hippen Job und einer schicken Wohnung. Doch etwas fehlte in ihrem Leben. Sie wusste nicht genau was, aber es fühlte sich falsch an. Jeden Morgen sah sie ältere Menschen Pfandflaschen sammeln, und Schlafzelte reihten sich am Berliner Maybachufer auf wie in einem Monopoly-Spiel. Das Wasser des Landwehrkanals glänzte ölig im Sonnenschein, das Vogelgezwitscher war längst verstummt.

Damals, als sie noch klein war, war Berlin ganz anders. Die Nachbarn trafen sich täglich zum gemeinsamen Hundespaziergang, zum Picknick am Ufer oder Kaffee im Senti. Wohnraum war bezahlbar, die Bienen summten am offenen Fenster und jeder kannte jeden. Nun blickte sie nur noch in fremde Gesichter. Das Kreuzberger Paul-Lincke-Ufer ähnelte einem Jahrmarkt der Eitelkeit. Alle Bekannten zogen weg, entweder wegen einer Eigenbedarfskündigung oder horrender Mieten. Oder weil sie einfach die Nase voll hatten! Berlin war längst nicht mehr arm, aber sexy, sondern gentrifiziert und seelenlos.

Was Lou aber fast noch mehr beschäftigte als die prekäre Lebenssituation vieler Menschen in Berlin, war ihr eigener Job. Sie arbeitete in einem großen Start-up-Unternehmen mit Diskokugel und Obstkorb. Sie kannte ihre Kolleginnen und Kollegen vorwiegend vom Bildschirm und – durch die hohe Fluktuation – so gut wie keinen persönlich. Das Arbeitsklima war mehr von einem Gegen- als Miteinander geprägt. Sinnerfüllt erschien ihr der Beruf schon lange nicht mehr. Sie vermisste die Verbundenheit mit anderen, mit der Natur und auch mit sich selbst. Ihre Eltern waren einst eingewandert und sie dachte immer, weil sie in der Hauptstadt zur Welt gekommen war, dass diese ihre Heimat sei. Doch dieser Glaube erhielt mit der Zeit, wie ein altes Stück Berliner Mauer, immer mehr Risse.

Aber was konnte sie tun? Am liebsten hätte sie ihre Mama gefragt, aber diese war gestorben, bevor Lou fliegen gelernt hatte. Sie konnte sich kaum noch an sie erinnern. Nur ein Satz hatte sich ihr eingeprägt: „Lou, wenn du irgendwann nicht mehr weiterweißt, flieg nach Norden.“

Lou zögerte lange mit ihrer Entscheidung. Verhielt sie sich wie eine Prinzessin auf der Erbse? War sie überempfindlich? Natürlich könnte sie einfach weitermachen wie bisher und alles ausblenden, was sie bedrückte wie Armut, Krieg oder Klimakrise. Es wäre so einfach, sich mit Netflix, Shopping & Co. abzulenken und zu denken: Hauptsache, mir geht es gut. Doch je mehr Zeit verging, desto größer wurde ihr Wunsch nach einer Veränderung.

An einem kalten Märzmorgen hielt sie es schließlich nicht mehr aus. Schluss mit dem Selbstbetrug, dachte sich Lou, als sie Zahnbürste, Schlafsack und das vergilbte Foto ihrer Mama hastig in den winzigen Rucksack packte. Sie hatte kaum geschlafen wegen der Party-Touristen und der Drucker für das Kündigungsschreiben streikte. Aber dieses Mal würde sie nichts mehr aufhalten. Als sie losflog, blickte sie ein letztes Mal wehmütig über ihre Geburtsstadt, die ihr an diesem Tag wie ein graues, monochromes Bild von Gerhard Richter erschien.

Zuerst überflog Lou Kreuzberg, streifte Friedrichshain, weiter ging es nach Prenzlauer Berg, über Pankow und Karow, bis sie schließlich im Panketal merkte, dass sie bereits in Brandenburg war. Lange würden sie ihre zarten Flügel nicht mehr tragen, doch Lou war ein Sturkopf und ein wenig Strecke wollte sie noch schaffen. So flog sie weiter und bemerkte zu spät, dass sie sich komplett überfordert hatte. Sie kam ins Trudeln, prallte völlig übermüdet gegen die Glasscheibe eines Hauses und blieb bewusstlos auf dem Fensterbrett liegen. In der Nacht blitzte und hagelte es, doch davon bekam sie nichts mit.

Am nächsten Morgen wurde Lou durch Sonnenstrahlen geweckt. Sie erwärmten nach und nach ihren Panzer. Was genau war geschehen? Sie versuchte, sich zu erinnern, und fühlte sich wie von einem Lastwagen überrollt. Völlig zerzaust blickte sie mit ihren müden Knopfaugen durch ein Fenster und erkannte junge Menschen, die gerade unterrichtet wurden. Das Fenster war gekippt und Lou konnte den Unterricht mitverfolgen. Sie verstand nur Bahnhof, denn sie hatte noch nie von den „planetaren Grenzen“ oder dem Club of Rome gehört. Wo zum Himmel war sie gelandet?! Sie lehnte sich ein Stück zurück und schafft es gerade so, das Eingangsschild des Backsteingebäudes zu lesen: H-O-C-H-S-C-H-U-L-E F-Ü-R N-A-C-H-H-A-L-T-I-G-E E-N-T-W-I-C-K-L-U-N-G E-B-E-R-S-W-A-L-D-E. Kürzer ging es wohl nicht?, dachte sie. Sie entschloss sich, beim Unterricht zuzuhören, da sie sowieso den Muskelkater des Jahrhunderts und nichts Besseres zu tun hatte.

Mit dem Thema Nachhaltigkeit hatte sie sich schon befasst, aber noch nie im wissenschaftlichen Kontext. Je länger Lou zuhörte, desto mehr faszinierten sie die Inhalte. Wie ein Schwamm saugte sie jedes Wort auf. Zum ersten Mal seit langer Zeit hatte sie das Gefühl, Zusammenhänge zu verstehen. Heißt: Kippt ein Ökosystem, kann es zu gefährlichen Dominoeffekten kommen. Bereits vor 50 Jahren warnte der Club of Rome in seinem Bericht „Die Grenzen des Wachstums“ vor einer nur am wirtschaftlichen Wachstum orientierten Welt. Die Menschen könnten nicht so weitermachen, ohne dass es zu großen Krisen kommen würde. Tja, da sind wir wohl mittendrin, schlussfolgerte Lou.

Eifrig flog sie zum nächsten Baum, sammelte dessen Blätter ein, setzte sich wieder auf die Fensterbank und fing an mitzuschreiben. Sie notierte jedes Wort und schnell stapelten sich die Rotbuchenblätter neben ihr. Gegen Abend sinnierte sie über das Gelernte und fragte sich: Warum sind Menschen eigentlich so gierig? Sie konnte es sich nicht erklären, stellte aber fest, dass Tiere anders tickten: Ist ein Wolf hungrig, verspeist er ein Reh und nicht drei.

Geht er jagen, benutzt er seine Beine und kein Auto. Er fliegt auch nicht in den Urlaub nach Mallorca, um sich von seinem stressigen Alltag zu erholen. Kurz vor Mitternacht schlief Lou schließlich selig zwischen den Blätterstapeln ein. Sie hatte zum ersten Mal das Gefühl, nicht mehr allein auf dieser Welt zu sein.

So zogen die Wochen ins Land und langsam türmten sich ihre Notizen auf. Lou hatte einige Kurse belegt wie Forstwirtschaft, strategisches Nachhaltigkeitsmanagement, nachhaltige Ökonomie und Agrarkultur. Ihr gefiel vor allem, dass im Unterricht die Probleme nicht nur angesprochen, sondern auch Lösungsvorschläge erarbeitet wurden. Aber was nun?!

Kapitel 2: Neue Freunde – Lou und der Dachs

Lou hatte in den vergangenen Wochen verzweifelt versucht, eine Bleibe zu finden. Ihr war nicht bewusst gewesen, dass der Wohnungsmarkt auf dem Land genauso angespannt war wie in der Großstadt. Vor allem Wohnprojekte hatten es ihr angetan, etwa ein Vierseitenhof, den man gemeinschaftlich nutzen kann. Aber leider wurde sie stets abgewiesen, weil sie zu klein, zu groß, zu allein, zu… was auch immer war. Ein großes Manko waren die sechs Punkte auf ihrem Panzer, denn in Mitteleuropa ist der Marienkäfer mit sieben Punkten am weitesten verbreitet. Also hatte Lou es sich auf der Fensterbank der Hochschule gemütlich gemacht und dort mit Zweigen und Ästen eine kleine Hütte für sich gebaut. Ab und an war zwar das Dach undicht und es regnete rein, aber sie war noch nie so glücklich gewesen.

Lou beschloss, nach der ganzen Theorie in Aktion zu treten und ihr Wissen mit anderen zu teilen. Ihr kamen die Klimaaktivisten in den Sinn, die Straßen und Kreuzungen blockierten. Als Marienkäfer-Mädchen war es aber vielleicht nicht so schlau, sich auf den Asphalt zu leben. Wer würde mich denn sehen und für mich bremsen?, dachte Lou und verwarf die Idee. Aber könnte sie nicht die Notizen aus den Lesungen an der Hochschule auf der Autobahn verteilen? Dann würden die Autofahrer verstehen, wie schlecht es um den Planeten steht und ihren Panzer-SUV mal in der Garage lassen, überlegte sie.

Keine Viertelstunde später hatte Lou die A11 erreicht. Sie überflog, mit den Flugblättern unterm Arm, gerade die Ausfahrt Biesenthal, als sie einen schwarzen Punkt neben der Leitplanke bemerkte. Dieser Punkt bewegte sich sehr, sehr langsam. Sie entschied sich, näher heranzufliegen und ihn in Augenschein zu nehmen. Je näher sie kam, desto schärfer wurden die Konturen und sie erkannte schließlich einen Dachs. Einen älteren Dachs mit Krückstock und Lesebrille, der an der Autobahn entlang schlurfte.

„Hallo, Herr Dachs, was suchen Sie an der Autobahn? Haben Sie sich verlaufen?“, fragte Lou und flog näher heran.
Der Dachs erschrak und schrie: „Wer ist da?“
„Hier oben“, sagte Lou.
Der Dachs blickte, durch seine milchige Lesebrille, nach oben.
„Ich bin Lou und vor Kurzem aus Berlin hierhergezogen.“
Na, großartig! Noch ein Berliner, dachte der Dachs.
„Ich verteile Flugblätter auf der Autobahn, um über den Klimawandel aufzuklären“, erklärte Lou stolz.
„Wird ja immer besser“, brummte der Dachs mit seiner Bassstimme. Von Liebe auf den ersten Blick konnte also wahrlich keine Rede sein. „Mein Name ist Hans, und sei mir nicht böse, aber ich habe Wichtigeres zu tun. Ich muss auf die andere Seite zu meinem Brombeerenstrauch“, nuschelte der Dachs.

Lou blickte ihn verdutzt an. Nach einer kurzen Pause sagte sie: „Sei mir auch nicht böse, aber bist du des Wahnsinns?! Bis du die andere Seite erreicht hast, ist Berlin autofrei.“
Daraufhin schnauzte der Dachs: „Na, dann mach dich wenigstens nützlich und sag mir Bescheid, wenn Autos kommen!“
„Okidoki!“, erwiderte Lou. Sobald sie die Situation auf der Autobahn im Blick hatte und sicher einschätzte, pfiff sie laut und gab dem Dachs ein Zeichen. Dieser überquerte die Autobahn mit gefühlten 2,4 Kilometern pro Stunde. Er schaffte es gerade noch auf die andere Straßenseite, bevor die Autos wieder vorbeirauschten. Zum Glück gab in diesem Abschnitt ein Tempolimit, denn sonst hätte ihn sicherlich ein Wagen erwischt.
„Dich hat noch keiner geblitzt, wa?“, scherzte Lou, als er sich nach der Anstrengung an der Leitplanke abstützte.
„Das ist nicht lustig“, antworte der Dachs völlig außer Atem. „So habe ich meine Frau vor einigen Jahren verloren.“
Lou schämte sich in Grund und Boden und entschuldigte sich.

Es herrschte Stille. Hans senkte traurig den Blick. Nach einigen Minuten sagte er: „Weißt du, es macht keinen Spaß, im Alter allein zu sein.“
Lou holte tief Luft. Sie überlegte kurz und sagte: „Weißt du, Hans, vielleicht haben wir mehr gemeinsam, als du denkst. Auch in jungen Jahren kann man allein sein.“
Hans schaute zu ihr herüber und ahnte, dass Lou doch nicht ganz so einfach gestrickt war, wie er zuerst gedacht hatte.
Um das Eis zu brechen, fragte er: „Wie kommt man denn auf die bahnbrechende Idee, Flugblätter über den Klimawandel auf einer Autobahn zu verteilen?“
„Na ja, von nichts kommt nichts“, erwiderte Lou.
„Komm, dann lass uns erst einmal ein paar Brombeeren naschen, bevor die Welt untergeht“,
witzelte Hans und Lou nickte. So saßen die beide den restlichen Tag auf der Leitplanke und unterhielten sich brombeerennaschend über Gott und die Welt.#

Kapitel 3: Nachhaltigkeit wird (nicht) großgeschrieben

Lou und Hans konnten sich stundenlang unterhalten. Obwohl sie so gut wie nie einer Meinung waren. Ihr Geheimnis? Sie ließen die Meinung des anderen gelten. Sie konnten auch mal eine Nacht darüber schlafen, wenn ihnen im Gespräch kein besseres Argument einfiel.

Das Thema Krieg war zum Beispiel heikel. Lou befürwortete Selbstverteidigung. Hans war strikt dagegen. Lou konnte nicht verstehen, wie man dagegen sein konnte, dass ein Land, das angegriffen wird, sich verteidigt. Hans dagegen hatte den Zweiten Weltkrieg miterlebt, Familienangehörige verloren und seinen Dachsbau verlassen müssen.
„So wie die Flüchtlinge heute?“, fragte Lou.
„Genau wie die. Es gibt nichts Schlimmeres auf der Welt. Kriege müssten sofort beendet werden“, sagte Hans voller Überzeugung. Diese Bemerkung machte Lou nachdenklich.

Er hingegen fand die Idee, Flugblätter über den Klimawandel auf der Autobahn zu verteilen absurd. Auch sprach Hans eher von einer „Klimakrise“ anstatt von einer Klimakatastrophe.
Lou konnte nicht nachvollziehen, warum es so vielen Menschen egal war, was aus den nächsten Generationen wird. Nachhaltigkeit bedeutet schließlich, Ressourcen so zu nutzen, dass zukünftige Generationen davon nicht beeinträchtigt werden.
Hans hörte sich stundenlang die Zahlen und Fakten zum Klimawandel an und scherzte:
„Bei dem Zukunftsszenario kann ich nur froh sein, dass ich so alt bin.“
„Genau darin liegt das Problem“, sagte Lou. „Wir sitzen alle in derselben Achterbahn, die jahrelang nicht gewartet wurde. Die Konsequenzen werden uns alle betreffen. Deshalb müssen wir umso mehr zusammenhalten.“

Beide konnten sich darauf einigen, dass das jetzige Wirtschaftssystem Menschen dazu bringt, Geld auszugeben, dass sie nicht haben, für Dinge, die sie nicht brauchen, um damit Menschen zu imponieren, die sie nicht mögen. Aber wie kommt man aus diesem Schlamassel wieder heraus?
„Zuerst müssen wir alles neu denken. Wir können die Probleme nicht mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind“, meinte Lou. Hans stimmte zu, machte sich aber auch Sorgen um das Marienkäfer-Mädchen, das den Planeten retten wollte.
Andererseits – hatte nicht schon ein anderes Mädchen aus dem hohen Norden die Welt zum Nachdenken angeregt?

„Ich glaube, Erwachsene sind einfach zu erwachsen. Sie haben unglaublich starre Grenzen im Kopf. Es scheint, als ob sie im Laufe der Jahre ihre Vorstellungskraft verloren haben“, sagte Lou.
„Oder sie sind eben Realisten“, antwortete der Dachs.

Lou runzelte die Stirn und konterte: „Wenn sie Realisten wären, dann würde jeder morgen seinen Job hinschmeißen und sein Leben komplett umkrempeln.“
Hans fand ihre Ansichten zwar teilweise zu radikal, aber konnte sie auch nachvollziehen. Lou hatte schließlich noch sein ganzes Leben vor sich.

„Erwachsene sind die größten Angsthasen!“, posaunte Lou heraus und warf sich dabei wie eine Superheldin in Pose. „Sie haben Angst vor allem und jedem. Angst vor den anderen, Angst vor der Natur und ich glaube sogar teilweise Angst vor sich selbst. Nie ist die Rede davon, dass es durch Nachhaltigkeit auch etwas zu gewinnen gibt!“
Darüber musste Hans einige Zeit nachdenken. Von einem Gewinn hatte lange keiner mehr gesprochen. Kriege, Naturkatastrophen, die Polemiken darüber und ein allgegenwärtiges Angstgefühl beherrschten die gesellschaftlichen Diskussionen.

So verbrachten die beiden, das Marienkäfer-Mädchen und der Dachs, zusammen den Sommer in Barnim. Ihre Freundschaft wuchs von Tag zu Tag. Lou half Hans jeden Freitag sicher über die Autobahn zu seinem Strauch zu kommen und wurde für ihn mit der Zeit weit mehr als eine Lebensversicherung. Und auch sie hatte in ihm einen neuen Freund gefunden.

Kapitel 4: Back to Berlin

Eines Tages, als Lou wieder emsig Flugblätter verteilte und nebenbei auf Hans wartete, geschah ein Unglück: Beim Überfliegen eines SUV blieb sie mit einem ihrer Cowboystiefel am Scheibenwischer hängen. Sie geriet in Panik und verlor ihre Flugblätter. Ihre Beinchen aus der Gummihalterung zu befreien scheiterte. Sie schrie um Hilfe, doch der Fahrer des Geländewagens hörte sie nicht. Sie war viel zu klein und er viel zu schnell. Lou blieb nichts anderes übrig, als sich an den Scheibenwischer zu krallen, während der SUV über die Autobahn bretterte. Sie fuhren an Wandlitz vorbei, über das Autobahndreieck Barnim, bogen bei der Ausfahrt Weißensee ab, über Prenzlauer Berg ging es nach Mitte, bis der Wagen schließlich in Kreuzberg zum Stehen kam. Durchgefroren und am Rande eines Nervenzusammenbruchs traute sich Lou kaum, ihre Augen zu öffnen, die sie während der gesamten Fahrt vor Angst zugekniffen hatte. Als sie hörte, wie die Insassen ausstiegen und die Türen zuknallten, wagte sie einen Blick und erkannte: das Maybachufer.

Das ist jetzt ein Scherz!, dachte sie kopfüber hängend und wusste nicht, ob sie weinen oder lachen sollte. Sie war genau wieder an dem Ort gelandet, den sie vor knapp einem halben Jahr verlassen hatte. Bis auf die größeren Müllberge am Straßenrand hatte sich nichts verändert.
„HALLOOOOOO!!! Kann mir jemand helfen?!“, schrie Lou. Doch die Fußgänger hörten sie nicht und gingen achtlos an ihr vorbei.
Stunden vergingen und niemand nahm den winzigen Marienkäfer wahr, egal was Lou unternahm.

Schließlich landete plötzlich ein Rabe auf dem Dach des Wagens. Lou erkannte ihre Chance und sagte: „Hallo, mein Name ist Lou und mein Bein ist im Scheibenwischer eingeklemmt.
Könntest du mir bitte helfen?“
Der Rabe hob kurz seine Sonnenbrille an und musterte Lou, bevor er antwortete:
„Warte kurz, ich bin in ´nem Call.“
Lou war von der Antwort so verwundert, dass sie erst mal kein Wort herausbrachte. Sie zog sich am Scheibenwischer hoch wie an einer Klimmstange. Sie erkannte, dass er tatsächlich AirPods im Ohr hatte und telefonierte. Auch trug er knallrote Sneaker, die wie aus dem 3-DDrucker aussahen. Wahrscheinlich eine Special Edition, dachte Lou.
Als der Rabe sein Telefonat beendet hatte, näherte er sich mit kleinen Sprüngen. „Gehört DIR dieses schicke Auto?“, fragte er.
„Ja klar! Ich klemme mir beim Fahren immer das Bein in den Scheibenwischer. Das gibt den extra Kick“, antwortete Lou entnervt.
„Entspann dich mal! War nur eine Frage“, sagte der Rabe. „Ich habe das nicht gesehen, dass du mit dem Bein eingeklemmt bist.“
Lou konnte es nicht fassen, dass das Auto ihn mehr interessierte als ihre missliche Lage.

„Dann hilf mir doch bitte raus“, bat sie und zeigte dabei auf ihr Bein.
Der Rabe musterte weiterhin das Auto und fügte hinzu: „Großartiges E-Auto mit knapp 700
Kilometern Reichweite.“
Jetzt spricht er jetzt schon wieder von dem Fahrzeug, dachte Lou. Sie versuchte, ruhig zu bleiben, da nur er ihr jetzt helfen konnte.
„Ja, die Batterie lädt auch in weniger als einer halben Stunde“, sagte sie.
„Crazy“, sagte der Rabe, während er sein Spiegelbild in der glattpolierten Autohaube bewunderte.
„Ich finde aber, die Elektromobilität sollte mit Vorsicht betrachtet werden“, fügte Lou hinzu.
„Sie verursacht viele Rebound-Effekte, also einen Anstieg des Energieverbrauchs aufgrund der Effizienzsteigerung.“
„Ach herrje!“, erwiderte der Rabe. „Du bist doch nicht eine von diesen Öko-Hippies, die wie im Mittelalter leben möchten, oder?“
Lou verdrehte die Augen. „Das hat nichts mit Mittelalter zu tun“, sagte sie. „Wir zögern damit das Problem mit dem Klimawandel nur heraus. Alle denken, der technologische Fortschritt wird uns retten, aber das ist nur eine Seite der Medaille.“
Dem Raben war Lou suspekt. Er verabschiedete sich schnell mit den Worten: „Dass du hier so hängst, ist garantiert kein Zufall. Bestimmt ist das wieder eine dieser Protestaktionen, die uns alle so nerven.“

Als Lou den Raben davonfliegen sah, fielen die ersten Regentropfen vom Himmel. Sie verstand die Welt nicht mehr. Ihre Lebenssituation war genauso verzwickt wie ihr Bein im Scheibenwischer. Hatte sie mit Absicht jemanden beleidigt oder sich schlecht verhalten?
Nein. Doch je mehr sie ihren Idealen folgte, desto mehr Gegenwind erfuhr sie. Dieses Mal konnte sie ihre Wut und ihre Verzweiflung nicht zurückhalten. Unter die Regentropfen mischten sich ihre Tränen. Pitschnass, allein und verängstigt vermisste sie in diesem Moment ganz besonders ihre Mama.

Die Nacht brach herein, es wurde immer kälter. Plötzlich spürte Lou etwas Warmes an ihrem Bein. Sie schaute genauer hin und entdeckte eine winzige, weiße Raupe. Sie schmiegte sich an ihre Füße, als wolle sie diese aufwärmen. „Hallo, kleine Raupe“, sagte Lou. Sie streichelte ihren Kopf, obwohl sie die Raupe nicht sonderlich süß fand. Doch diese blieb stumm. So schwiegen sich beide gegenseitig an und das Einzige, was Lou Trost spendete, war ihre Gesellschaft. Als Lou kurz vor Mitternacht bibbernd einschlief, war der Himmel sternenlos und nur die weiße Raupe glänzte im Mondschein.

Kapitel 5: Die große Verwandlung

Im Morgengrauen wurde Lou von den Sirenen mehrerer Krankenwagen geweckt, die an ihr vorbeirauschten. Als sie sich umschaute, traute sie ihren Augen nicht: ein segelgroßer, bunter Flügel hatte sich schützend über ihren Panzer gelegt. Sie berührte ihn vorsichtig, er fühlte sich an wie Seide. Der Flügel schimmerte im Sonnenlicht wie tausend Regenbogen. Als sie ein zweites Mal darüber strich, regte er sich. Ein wunderschöner Schmetterling kam zum Vorschein und drehte sich zu ihr um.
„Wo kommst du denn her?“, fragte sie überrascht.
„Ich bin der Schmetterling des Wandels“, sagte er.
„Bist du etwa die Raupe von gestern?“, hakte Lou nach.
„Vielleicht“, sagte der Schmetterling. „Ich muss mich einmal komplett verändern, um neu zu entstehen. Das ist ein schmerzhafter Prozess und auch ein Kraftakt.“
„Und du hast keine Angst davor?“, fragte sie.
„Der leichteste Weg ist nicht immer der beste“, antwortete der Schmetterling. „Natürlich könnte ich aus Angst mein Leben lang eine Raupe bleiben, aber das wäre längst nicht so spannend, wie ein Schmetterling zu sein.“

Lou dachte an die gesellschaftliche Transformation, die Debatten und Angst auslöste. Auch sie kostete Kraft. Sie war so vertieft in ihre Gedanken, dass sie gar nicht bemerkte, dass ihr Bein nicht mehr im Scheibenwischer des Geländewagens klemmte. Anscheinend hatte jemand es befreit. Was es der Schmetterling gewesen? Als sie den Kopf hob, um ihn zu fragen und sich bei ihm zu bedanken, war er verschwunden. Sie war für einen Moment irritiert. Denn sie konnte immer noch seine Wärme spüren, obwohl er nicht mehr da war. Sie blickte in alle Richtungen, aber der Schmetterling war wie vom Erdboden verschluckt.

Perplex setzte Lou sich kurz hin, um alles zu verdauen. Was war im letzten halben Jahr geschehen? Sie hatte alles Vertraute zurückgelassen, den Dachs getroffen, viel Neues gelernt, aber auch Niederlagen eingesteckt wie bei dem Treffen mit dem Raben. Ihr blieb nicht mehr viel Kraft. Aber als sie daran gedacht hatte aufzugeben, war plötzlich der Schmetterling erschienen. Was für ein unglaublicher Prozess, sich selbst zu zersetzen, nicht wissen, ob es gut geht, um als neues Wesen wiedergeboren zu werden.
„Wahrscheinlich hat der Schmetterling recht. Man muss sich eben entscheiden, ob man eine Raupe oder ein Schmetterling sein will“, dachte Lou, raffte sich auf und schüttelte die letzten Regentropfen von ihren Flügeln. Sie wusste, dass etwas Magisches geschehen war, konnte es sich aber noch nicht erklären. Sie verspürte nur eine tiefe, wohlige Wärme und ihre Angst war verflogen.

Kapitel 6: Lou und der Rabe

Voller Zuversicht wollte sie gerade abheben, um nach Norden zu fliegen. Da näherte sich der Rabe von gestern.
„Oh, du schon wieder!“, sagte Lou.
„Hm…, hey… Ich habe mich gestern gar nicht vorgestellt. Mein Name ist Freddie“, sagte der Rabe zögernd. „Ich wollte mich entschuldigen, dass ich dich gestern im Stich gelassen habe.“
Lou musterte ihn lange mit überkreuzten Armen. „Das war echt mega gemein!“, sagte sie wütend. „Du hast mich im strömenden Regen mutterseelenallein gelassen.“
„Tut mir wirklich leid. Ich war echt im Stress und musste eine Deadline einhalten“, sagte der Rabe. Er pulte verlegen mit seinen Krallen im Boden.
Meinte er das ernst? Eigentlich wollte Lou ihm nicht verzeihen, aber die Begegnung mit dem Schmetterling hatte ihr so viel positive Energie gegeben, dass sie nicht nachtragend sein konnte.

Freddie stellte fest, dass Lou sich aus ihrer misslichen Lage befreit hatte. „Wie bist du denn mit dem Bein aus dem Scheibenwischer rausgekommen?“
„Der Schmetterling des Wandels hat mir geholfen“, antworte Lou.
„DER Schmetterling des Wandels?!“, erwiderte der Rabe überrascht. „Wahnsinn! Ich dachte, er wäre eine Legende.“
„Warum das denn?“, fragte Lou.
„Weil die Legende besagt, dass er Pionieren erscheint, um ihnen Kraft und Zuversicht zu geben. Nur sehr wenige sind ihm persönlich begegnet, und ich habe ihn noch nie getroffen“, sagte Freddie.
Ich? Ein Pionier, grübelte Lou innerlich. Sie hatte eher das Gefühl, ein misfit, eine Außenseiterin zu sein.

Freddie bemerkte, dass er Lou falsch eingeschätzt hatte. „Kann ich mein Verhalten wiedergutmachen?“, fragte er.
„Ich muss ehrlich gesagt so schnell wie möglich zurück nach Biesenthal“, sagte Lou.
„Wo ist das denn?“ Freddie suchte schon auf seinem Handy nach der Route.
„Boah, du bist echt handysüchtig“, antwortete Lou. „Es ist ungefähr eine Stunde von hier entfernt. Ich muss da dringend hin, denn heute will Hans zu seinem Brombeerstrauch.“
„Ich verstehe nur Bahnhof“, sagte der Rabe. „Aber let’s go!“
Er streckte ihr einen Flügel entgegen und lud sie ein, auf seinen Rücken zu krabbeln. Lou zögerte erst. Aber dann griff sie nach einer Feder und kroch hastig zu seinem Nacken hoch.
„So, jetzt halt dich fest, kleiner Spatz! Es wird ungemütlich“, witzelte Freddie und sie hoben ab.
Lou blieb keine andere Wahl, als sich auf dieses Abenteuer einzulassen.

Während des Flugs peitschte ihnen der Wind entgegen. Lou musste laut schreien, um dem Raben die Geschichte von Hans zu erzählen. Freddie wunderte sich, dass ein Dachs mit einem Marienkäfer befreundet sein konnte. Andererseits flog aber gerade auch ein Rabe mit einem Marienkäfer auf dem Rücken durch die Lüfte. Also: Was soll’s.

Die beiden überflogen Berlin-Mitte, Prenzlauer Berg, weiter ging es auf der schon bekannten Strecke nach Pankow und Karow, bis sie schließlich bei der Autobahnausfahrt Biesenthal Hans sichteten.

„DA, DA IST ER!“, schrie Lou und zeigte aus der Luft auf einen kleinen, schwarzen Punkt, der orientierungslos die Autobahn absuchte.
„Siehst du, er sucht mich bereits“, wiederholte sie mehrfach aufgeregt.
Zu ihrem Entsetzen überquerte Hans gerade den Sicherheitsstreifen und war kurz davor, allein über die Autobahn zu gehen.
„OH, NEIN!!! SCHNELL!!!“, schrie Lou und trommelte dabei auf Freddies Federn.

Dieser fühlte sich überfordert und wusste nicht, was er machen sollte. Er entschied sich für einen Sturzflug. Lou traute sich kaum, hinzugucken, und hielt sich mit ganzer Kraft an seinem Gefieder fest.
Wie ein Pfeil durchschnitt Freddie die Luft und flog nur um Haaresbreite über Hans’ Kopf.
Dieser erschreckte sich, seine Brille fiel zu Boden. Er blieb stehen, zum Glück, denn ein riesiger Lastwagen donnerte nur wenige Zentimeter an ihm vorbei.

Freddie verringerte seine Geschwindigkeit und nach einer großzügigen Schleife am Himmel landete er kurz darauf direkt hinter dem Dachs.
Als Lou ihre Augen öffnete, weinte sie beim Anblick von Hans vor Erleichterung.
„Hans, was machst du nur?!“, rief sie.
„Lou, bist du das?“, fragte der verwirrte, brillenlose Dachs.
Sie stieg vom Rücken des Rabens ab und krabbelte so schnell wie möglich in Hans’ Richtung.
Sie nahm ihn in die Arme, hielt ihn minutenlang fest an sich gedrückt.
In der Zwischenzeit hatte Freddie dessen Brille aufgehoben und streckte sie ihm entgegen.
„Hey, mein Name ist Freddie. Ich glaube, du hast da was verloren“, sagte er.
Hans bedankte sich, setzte die Brille auf und blickte lächelnd zu Lou. Gott war er froh, dass sie wieder da war!

Kapitel 7: Die drei von der Tankstelle

In den kommenden Wochen wurden Hans, Lou und Freddie unzertrennlich. Es gab kein Tier in Barnim, dass das Trio nicht kannte. Sie hatten sich hinter einer Tankstelle niedergelassen und sogar die Wölfe in der Schorfheide nannten sie liebevoll „die drei von der Tankstelle“.
Freddie gründete in einer Garage eine Resell-Plattform für Sneaker, Hans verliebte sich in eine ältere Waschbärin, mit der er seinen zweiten Frühling genoss. Und Lou? Die baute fleißig Hochbeete und bepflanzte sie mit Brombeersträuchern. Das Marienkäfer-Mädchen verteilt keine Flugblätter mehr, sondern hat sich einer Aktivistengruppe angeschlossen.

Wer hätte gedacht, dass so unterschiedliche Charaktere zueinanderfinden? Die drei überwanden ihre Egos und ließen sich aufeinander ein, sie arbeiteten mit- statt gegeneinander. Hans nahm Hilfe beim Überqueren der Autobahn an. Lou ließ sich trotz ihres Ekels auf die Raupe ein, die sich in einen Schmetterling verwandelte und ihr beistand, und Freddie entschloss sich, zurückzukehren und Lou zu helfen. Sich nachhaltig zu verhalten hat eben nicht nur mit Mülltrennung zu tun. Es geht auch darum, wie wir andere behandeln.
Wie ist unsere Streitkultur? Wie integrieren wir Widersprüche und wie respektvoll ist unser Umgang miteinander generell?

Aktuell besteht die Gefahr, dass unsere Umwelt genauso wie unser Zusammenhalt kippt und dadurch gefährliche Dominoeffekte entstehen. Wir ahnen, dass wir unser Verhalten verändern müssen, entscheiden uns jedoch für schnelle Übersprungshandlungen wie technologischen Fortschritt oder Abschottung an den Grenzen. Getreu dem Motto: Hauptsache, mir geht es gut. Es besteht jedoch eine Kontextabhängigkeit, die wir übersehen und die durch unsere aktuelle Lebensweise entsteht.

Die Klimakatastrophe ist von uns Menschen verursacht und unser aktueller Konsum verschärft diese nur. Wir tragen Kleidung, die um die halbe Welt reist und von Menschen genäht wird, die davon nicht menschenwürdig leben können. Wir essen Tiere, die so intelligent sind wie ein siebenjähriges Kind, wie Verhaltensforscher herausgefunden haben.
Wir fällen Bäume, die uns die Luft zum Atmen schenken. Wir überfahren Tiere und lassen sie achtlos am Seitenstreifen liegen. Wir bemitleiden ältere Menschen und belächeln die Jugend. Wir arbeiten bis zum Herzinfarkt und schmücken uns mit Dingen, die eine trügerische Sicherheit vermitteln. Ein „Weiter so“ auf Pump und die vorherrschende Mefirst-Politik können nicht die Lösung sein.

Die gute Nachricht ist: Wir haben die Wahl. Wir können den Transformationsprozess gemeinsam nachhaltig gestalten oder unsere Lebensgrundlage durch unser aktuelles Verhalten ruinieren: also Wandel by design oder by desaster. Wir können weiter aus Angst Raupen bleiben, gegeneinander arbeiten, uns selbst belügen und ein riesiges Potenzial verschenken. Oder wir können zu Schmetterlingen werden, uns auf den Prozess einlassen, neue Lebensstile aneignen, uns frei machen vom Überfluss und wieder schätzen, wie wertvoll das Leben im Einklang mit anderen und der Umwelt sein kann. Lasst uns als die zurückblicken, die etwas verändert haben, und nicht als die, die es gemacht haben wie alle anderen zuvor.