Ich habe nicht nach deiner Meinung gefragt!
Sagt der Vater zum Sohn
Der Vater bleibt unverschont
Der Sohn bleibt unverschämt
Ungezähmt
Trotz verbalen Peitschenschlag
Den des Vaters Wort vermag
Sein Hass
Sein Hohn
Sein wilder Sohn
Undressiert
Ungeniert
Wie kann er es wagen
Zu sagen
Was er denkt
Weil er den Mut hat
Sich zu seiner Meinung bekennt
Weil er genug hat
Von sinnloser Pöbelei
Seine Meinung ist nicht von dannen
Seine Meinung ist nicht zu bannen
Seine Meinung ist frei
Ein lauter Schrei:
Genug!
Welch‘ Unfug!
Krächzt es aus seiner Kehle
Der Vater bellt seine Befehle
Wer schreit, hat zwar nicht Recht
Aber es bringt den Gegner außer Gefecht
Mit Angst und Bangen
Lassen sich Meinungen fangen
Lassen sich Meinungen beschränken
Lassen sich Meinungen lenken
Doch er
Setzt sich zur Wehr
Es zu ertragen
Fiel ihm zu schwer
So erhebt der Sohn seine Stimme
Offenbart die scharfe Klinge
Mit einem treffsicheren Ton
Wirft er den Tyrannen
Von seinem Thron
Der Sohn
Trägt die Bürde
Des Bösewichts
Zum Erhalt seine Würde
Erschüttert ihn nichts
Auf des Vaters Liebe zu verzichten
Ihre Einheit zu vernichten
Geschmissen von des Vaters Schoß
Zerrissen sein beschissenes Los
Geschnitten mit dem eigenen Schwert
Gelitten, doch das war es ihm wert
Er ertrug es nicht länger
Vaters Stimme immer strenger
Vaters Schlinge immer enger
Zu missachten, was er befahl
Bleib des Sohnes letzte Wahl
Lieber aufsässig und gehasst
Als unterwürfig und angepasst
Lieber Hochverrat als Heuchelei
Seine Meinung bleibt lebendig
Seine Meinung bleibt beständig
Seine Meinung bleibt frei