ist unantastbar. sie zu achten und zu schützen ist
verpflichtung. freie entfaltung.(1)
„ich verstehe bis jetzt nicht, wieso so aggressiv gegen uns vorgegangen wurde.“ lfdn. 6938
„verstärkung wurde mit den worten: „wir haben hier ein problem mit linken zecken.“ angefordert.“ lfdn. 10710 (2)
ausdrucksweisen, gepresste umfelder in alltagstöne:
ich habe nur meine meinung gesagt.
gewählte polizeigewalt, deine meinung produkt aus
hautfarbe, kleidungsstil, furcht. zweitausendzweiundzwanzig
mindestens neunzehn menschen tot nach polizeieinsätzen. (3) doch „im dienst werden meine kollegen und ich häufig angegriffen, bespuckt, bepöbelt.“ (4) die welt eine scheibe mit zwei seiten. unkraut eine frage der interpretation.
meinung,
wertende kommunikationsbeiträge, wir schützen gleichberechtigt die hässlichen seiten einer gesellschaft, kennen keine „wertlose“ oder „wertvolle“ freiheitsausübung. (5)
eine wiese wächst ihrer vielfalt entgegen. im brennpunkt: das mähen. ansprechen, sich aussprechen, erlaubtes versprechen, laut sein.
politischer gegenentwurf: es gibt keine „richtigen“ oder „falschen“ meinungen. (6)
ich lasse meinen unmut auf papier,
du lässt deinen unmut dem gehör,
er lässt seinen unmut im internet frei und
des einen meinung bricht des anderen stimme, silencing. so schüchtern heute,
eingeschüchtert.
sich wiegende, biegende wörter.
du sagst, lass uns abhauen, sie sagt
nichts mehr. sie sagen
viel mehr, als wir hören. du lachst.
unkraut verwächst den stacheldrahtzaun,
meinungsfreiheit. grenze 1: persönlichkeitsrecht, verschoben im strömungsverlauf des internets. §5 Abs. 2 GG grenze 2: machbarkeitsbeschränkung: allgemein zugänglichen quellen. (7)
grundgüter seien chancen und wohlstand (8), verteilungsgerechtigkeit von bildung bleibt
wunschtraum in fadenkreuzen des kinderzimmers neuköllns. dem osten bleibt st.gallen fremd,
dabei ist die bibliothek dort doch täglich geöffnet.
ich meine,
du meinst,
er meint ja bloß,
woanders wird unkraut kultiviert. doch
auch der wunsch nach mehr ‚politisierung‘ klingt nur solange schön, wie er nicht in erfüllung geht. (9)
ich meine ja bloß,
dass grenzen schwer zu ziehen sind,
es braucht dafür mehr meinung,
toleranz und gespür. die frage, warum. mut.
komm, sag ich zu dir,
morgen ernten wir
brennesselsalat, nimm meine hand,
wir pflanzen gemeinsam die saat.
(1) §1,2 GG
(2) Abdul-Rahman, L., & Singelnstein, T. (2022). Rechtswidrige polizeiliche Gewaltanwendung: Interaktionen, Risikofaktoren und Auslöser. In Handbuch polizeiliches Einsatztraining (S. 483–502). Springer Fachmedien Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-34158-9_26
(3) Bogner M. & Thurm F. (2023). Die Polizei weiß nicht, wie viele Menschen sie tötet. Zeit Online. https://www.zeit.de/gesellschaft/2023-02/polizeigewalt-tote-einsatz-debatte
(4) Diehl J. & Siemens A. (2018). So schätzen Polizisten die Sicherheitslage ein. Spiegel. https://www.spiegel.de/panorama/justiz/kriminelle-migranten-was-sagen-polizisten-und-wie-ist-das-einzuschaetzen-a-1237348.html
(5) Gärditz, K. F. (2020). Neue Herausforderungen für die Meinungsfreiheit in Europa. In Islam – Meinungsfreiheit – Internet (S. 101–116). Springer Berlin Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-59426-1_6
(6) Müller-Franken, S. (01 Jan. 2013). Meinungsfreiheit im freiheitlichen Staat. Leiden, Niederlande: Brill | Schöningh. doi: https://doi.org/10.30965/9783657778805
(7) §5 Abs. 2 GG
(8) Podschwadek, F. (2022). Die Erziehung der Vernünftigen. Springer International Publishing. https://doi.org/10.1007/978-3-031-21266-6
(9) Möllers C., (2017). Wir, die Bürger(lichen), Merkur 71 (818), 5 (6 f.).