Der große König 1. Akt Exposition: Das immerwährende Fest
Einst im wundersamen Königreich der Freiheit,
Wurde täglich zelebriert die Hörigkeit in Einheit.
Lebten die Menschen in liebendem Frieden.
In des großen Königs Reich, musste sich niemand bekriegen.
So feierten sie Fest um Fest!
Der komische Narr gab dem Spaß den Rest!
Tafeln lang wie hundert Mann,
Damit auch wirklich jeder genug essen kann.
Tanzend tummeln sich haufenweise adelige und Bürger,
Kaum lässt sich etwas erkennen in dem Wirrwarr.
Alle versammelt, mit unendlichen Freuden,
Niemand ist arm, also warum den Segen vergeuden?
Hinter jenen großen Mauern,
Das Königreich umgebend,
Nichts schlechtes jemals erlebend,
Was soll da böses schon lauern?
So gibt der große König wieder einmal eine seiner Reden:”
Wir sind das einzige Reich, in dem die Freiheit Einzug hält!
Nicht so unzivilisiert wie der Rest der Welt!
Deshalb sind wir froh hier zu leben.”
Das Volk jubelt ihm zu!
Doch einer behält die Fassung.
Nur er merkt: etwas stimmt hier nicht zur Passung.
Diese Frage lässt ihn nicht in Ruh
“welch Wunder mag es dort draußen wohl geben?”
Diese Freiheit ist alles, was ich kenne.
Vielleicht führe ich trotzdem ein Eingesperrtes Leben?
Mehr zu wissen, das ist wofür ich brenne!”
Und so beschloss er, ja wie wunderbar,
Die Mauern zu verlassen,
Etwas, das tat niemand, in über hundert Jahr.
Und schon sah er sie in Ferne verblassen.
Der große König, als er davon Wind bekam,
Lies ihn jagen mit seinen hundert besten Mann.
Ahnungslos schreitet er voran, nicht trauernd, sondern mit Elan.
Der große König 2. Akt Steigende Handlung: Die Formeln der Liebe
Draußen vor den Mauern, sah er bis zum Horizont Sträucher und Bäume
Etwas, das ihn sehr erfreute, da er davon gerne Träumte,
Außerdem entdeckte er Tempel und Ruinen,
“Wozu die einst wohl dienten?”
So wandert er heiter weiter,
Da er nun von seiner Freiheit befreit ward.
Und bald erreicht er, welch Wunder einen kleinen Ort.
Er fragte sich, wie es wohl war zu leben dort.
Er lief geschwind dort hin,
Schon bald war er in dem Dörfchen drin.
Er sprach mit den Menschen lang und ausgedehnt,
Doch ändert sich die Stimmung, als er den großen König erwähnt.
“Ihr kennt den großen König, doch woher das?”
“Natürlich kennen wir ihn, versteckt in seiner großen Festung,
Für all den saus und braus, zahlen wir doch die Rechnung!”
“Oh, ich verstehe also tragt ihr des spaßes ganze Last.”
“Ein Spaß ist das für uns keineswegs!”
“Also stiehlt der König von euch unentwegt?
Uns wurde stets gesagt, draußen sei alles unbelebt.”
“Ihr habt zwar Bauern, doch zum Bedauern, fresst ihr mehr, als ihr euch eingesteht.”
“Also, wie kam es, eure Unterdrückung?”
“Wir verwalteten seit jeher die Formeln der Liebe,
Doch sie wurden geraubt, von den Königen, nein, Diebe!”
“Also basiert euer Leid auf der Entrückung.”
“Und was sind nun die Formeln der Liebe?”
“Sie sind eine Art zu Leben.”
Doch welche, ihr erzähltet mir von dem langen Kriege?”
“Unter dieser Kontrolle kann es sie nicht geben.”
So zog er weiter,
Die Gedanken getrübt,
Es gibt so viel Leid da,
Darin ist er nicht geübt.
Etwas zurück, noch bei dem kleinen Ort,
Die Ritter des Königs dringen ein,
Wer nicht spricht, dem drohen sie mit Mord,
Sie fragen, wo der Wanderer könnte gegangen sein.
Der große König 3. Akt Klimax: Verständnis vor Vernichtung
So wandert er umher und grübelt ständig,
Zum ersten Mal fühlt er sich ganz lebendig.
So warf er sich auf jede schöne grüne Wiese,
Und genoss des Windes jede kühle Brise.
Er rannte oft voll frohsinn und tollte gar,
Und jauchzte: “Diese Freiheit ist einfach wunderbar!”
Er zog noch immer von Stadt zu Stadt,
An den Geschichten über die Liebe hörte er sich niemals satt.
Und Langsam mit der Zeit verstand er die Erzählungen,
Jeder gibt acht auf jeden und steht zu seinen Verfehlungen.
Er lernte, ja das ist menschlich, niemand ist perfekt,
Und es wird erst brenzlig, wenn man seine Fehler vor anderen versteckt.
Man lebt nicht nur für sich selbst,
Doch auch für die Gemeinschaft,
Und zwar so, dass man möglichst wenig Leid schafft,
Es ist diese Liebe, die uns am Leben hält.
Die Natur ist unser aller Fundament,
Zerstören wir sie, so ist es unser Untergang,
Hören müssen wir auf sie und das ein Leben lang!
Denn sie erschafft alles, was man Wunder nennt.
Er verglich das neu gelernte,
Mit dem was er vom innern der Mauern her kannte,
Durch das Wissen, wie er das in seinem Schatten lauernde Verbannte,
Schon fühlte er, wie sich sein Herz erwärmte.
Doch bald schon trug man ihm eine schaurige Nachricht zu,
Weil er heimlich war geflohen ohne Erlaubnis,
War Der große König am toben und er wird geben keine Ruh,
Bis der Junge getötet, mit der höchsten Brutalität, die dem König erlaubt ist.
Er rannte Richtung Wald,
Wissend was würde mit ihm geschehen,
Schon sah er seine Leiche kalt,
Und doch hoffte er, man würde ihn verstehen.
Schon hörte er die Ritter,
Das donnern der Rösser starker Hufen,
Bald fühlte er die Gitter,
In der Ferne hörte er noch des Dorfes Bürger rufen.
4. Akt retardierendes Moment: Das dunkle Geheimnis
Eingesperrt in einen Metallenen Zwinger,
seine Lebenskraft wurde stetig geringer.
Gezogen von des Königs Ritter,
Hockte er und weinte bitter.
Bald schon da sah er sie Wieder,
Die großen Mauern und ein Schock fuhr durch seine Glieder.
Er erblickte das prächtige Tor, aus dem er war zuvor geflohen.
Doch verstand er nun und ließ sich dadurch nicht bedrohen.
Im geheimen ward er in die Stadt gebracht,
Wissend was würde aus ihm, haben die Ritter ihn herzhaft ausgelacht.
Vorgeführt wurde er dem König in seinem riesen großen Saal,
“Für deine Flucht wirst du erfahren die größte Qual!”
“Dein Kopf wird rollen, doch niemand wird es sehen.”
“Ich bitt euch Herr, hört mich an!
Ich möchte zeigen, dass ich euch überzeugen kann.”
“Da hilft dir kein Betteln und kein Flehen.
Doch als Zeichen meiner guten Gunst,
Werde ich dir schenken eine Unterredung.”
“Sodann mein Herr, möchte ich euch berichten von meiner Begegnung.”
“Doch zuerst begleitet mich hinab zu meiner Kunst.”
Sie stiegen lange Treppen weit hinunter,
Und in eine Kammer, gut versteckt,
Dessen inneres sich bis zum Horizont erstreckt,
Er konnte nicht glauben, dass diese Kammer von innen kunterbunt war.
“So tritt ein und ergötze dich an meinem Reichtum!
All das ward einst verwahrt in Tempeln und Palästen.
Es versprach ihnen Wohlstand, das wollten wir ihnen gleichtun.
Doch behielten sie das Geheimnis für sich, wir sollten nur leben mit den Resten!”
“Sodann habt ihr das Geheimnis von ihnen gestohlen.
Besitzt es nun ganz für euch alleine,
Alle anderen leben nun arm und selbst das bisschen lasst ihr von ihnen holen,
Dieser Schatz ist nicht euer und nicht meiner!”
“Ist nicht das ganze Königreich fett und wohlgesonnen?
Mir gab der Schatz endloses Leben,
Da trübt es mich nicht, wenn das leben anderer ist Zeronnen.
Ich weigere mich, etwas davon abzugeben!”
Der große König Akt 5: Tragödie
“So denkt doch, so flehe ich, an jeden!”
“Warum denn das, sie wollten mir ja auch nichts geben?”
“Diese Schätze verkörpern die Formeln der Liebe.
Ihr hättet bekommen, was ihr sucht, durch Freundschaft, nicht durch Hiebe!”
“Das alles ist mir einerlei,
mein Reich ist mächtig und auch frei.”
“Doch hat es jeder verdient zu führen sein Leben reich und mit Frohsinn,
In Gemeinschaft mit allen, es ergibt doch nur so Sinn.”
“Diese elenden Barbaren haben dir ganz schön den Kopf verdreht!
Es betrifft dich nichts, nur das, was dich angeht!
Die anderen musst du vergessen,
Bist du schwach, so werden sie dich erpressen.”
“So bitte, hört mir zu, all die Verschwendung”
“Wir müssen uns niemals Sorgen machen,
In den sichren Mauern können wir stets lachen.”
“Dieser Reichtum ist nicht des Lebens Vollendung!”
“Genug deiner elendigen Schwafelei!
Du lebst nur für dich selbst und deine Triebe,
Gemeinschaft kannst du vergessen und auch deine Liebe,
Meine Ritter bringen dir nun endlich Manieren bei!”
So ward er fortgetragen,
Die letzte Hoffnung ist nun verblasst,
Er war erstaunt wie sehr der König die Welt doch hasst,
Noch auf dem Weg wird heftig auf ihn eingeschlagen.
Nach sehr langer Zeit der Folter,
Wird er geführt zu seinem Schafott,
Nun muss er lassen das Leben, welches ihm so hold war,
Und so rollte sein Kopf unter der Ritter Spott.
Unbemerkt von des Königs Untertan,
Und auch von ihm und seinem gefolge bald vergessen,
Dauerte das Fest auch noch die nächsten Hundert Jahre an,
Ungetrübt wurde kräftig getrunken und gegessen.
Bis der große König mal wieder eine seiner Reden hielt,
Und mal wieder ein junger Mensch den Wohlstand hinterfragt,
Sich Sodann aus den großen Mauern stiehlt,
Und von des Königs Rittern ohne erbittern wird gejagt.